Die Mehrheit der Stellenanzeigen von Unternehmen werden auf Online-Stellenbörsen veröffentlicht. Ein Großteil des Personalbudgets wird deshalb für Stellenausschreibungen auf Online-Stellenbörsen verbraucht. Laut Statista platzieren sogar 74,1 Prozent der Unternehmen in Deutschland ihre Jobangebote im Internet.[1] Trotz der immensen Kosten, die Unternehmen für das Schalten von Stellenanzeigen auf Online-Stellenbörsen ausgeben, sind viele mit dem Bewerberrücklauf nicht zufrieden. Das liegt oft daran, dass Stellenausschreibungen noch alten Mustern folgen und Bewerber:innen ganz einfach nicht ansprechen (=Bewerberpsychologie). Im folgenden Beitrag zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihre Stellenanzeigen verbessern und welche Recruiting-Tools Sie dabei unterstützen.

1. Tipp: Präsentieren Sie Ihr Unternehmen

Verbessern Sie Ihre Stellenanzeigen, indem Sie Ihr Unternehmen präsentieren. Was macht Ihr Unternehmen einzigartig? Diese Frage sollten Sie sich stellen, wenn Sie Ihren Bewerber:innen einen kurzen Überblick über Ihr Unternehmen geben wollen. Stellen Sie in ein bis zwei Sätzen dar, was Ihr Unternehmen von Ihren Mitbewerbern unterscheidet. In der Vorstellung sollten Punkte wie Branche, Region, Gründung, Anzahl der Mitarbeiter, Form der Dienstleistung, Produktportfolio und Kunden kommuniziert werden. So weiß ein:e Bewerber:in direkt, mit welcher Art von Unternehmen diese:r es zu tun hat. Zudem vermitteln Formulierungen, wie beispielhaft „alteingesessenes Familienunternehmen“ Bewerbern:innen das Gefühl von Sicherheit. Dies ist ein Indiz dafür, dass ein Unternehmen und sein Geschäftskonzept über einen längeren Zeitraum funktioniert hat. Insbesondere in stürmischen Zeiten (z. B. Corona-, Wirtschaftskrise) ist eine solche Formulierung sinnvoll.

Auch der Arbeitsstandort spielt eine wichtige Rolle. Ist der Name der Stadt Ihres Standorts eher unbekannt? Dann fügen Sie die nächst größere bekannte Stadt hinzu oder definieren Sie die Region. Oft führen eher unbekannte Arbeitsorte zum Bewerbungsabbruch. Achtung: Die Unternehmenspräsentation muss im Verhältnis wesentlich kürzer sein, sollte keinesfalls länger als das Jobprofil. Ihr:e Bewerber:in spielt immer die erste Geige.

2. Tipp: Kommunizieren Sie Ihre Benefits

Verbessern Sie Ihre Stellenanzeigen, indem Sie die Benefits Ihrer Organisation potenziellen Kandidaten kommunizieren. Damit heben sie sich von anderen Unternehmen ab. Aber Obacht! Verzichten Sie unbedingt auf Floskeln wie „modernes Arbeitsumfeld“, „angenehmes Betriebsklima“ und „anspruchsvolles Aufgabenfeld“.  Diese Floskeln stehen auf vielen Stellenanzeigen von Unternehmen und blähen den Text Ihrer Stellenanzeige nur auf und haben somit keinen Mehrwert für Ihre Bewerber:innen. Vielmehr sollten Sie Benefits wie Parkplätze, Altersvorsorge, Home-Office im Verbund mit Firmenlaptops, Handys bis hin zu Werkswohnungen und Betriebskindergärten erwähnen. Die Möglichkeit zur Weiterbildung und Schulungen sind auch immer sehr begehrt, da Sie Bewerber:innen damit zeigen, dass Sie an einer langfristigen Zusammenarbeit interessiert sind.

3. Tipp: Wählen Sie den richtigen Stellentitel aus

In Zeiten der digitalen Jobsuche von Bewerber:innen ist es sehr wichtig, die richtigen Keywords für Stellentitel zu verwenden. Nur so stellen Sie sicher, dass Ihre Jobangebote im Meer der Stellenanzeigen auf Online-Jobbörsen gefunden werden. Überlegen Sie sich genau, wie Sie Ihr Jobangebot benennen. So wird Ihre Stellenanzeigen von Bewerber:innen durch die Suchfilterfunktionen verschiedener Online-Stellenbörsen (z. B. StepStone, Monster) besser gefunden.

Halten Sie Ihre Jobbezeichnungen auch nicht zu allgemein. Vermeiden Sie Stellentitel wie „Ingenieur“ oder „Abteilungsleiter“. Bei der Stellenbezeichnung „Ingenieur“ stellt sich schnell die Frage, welchen Ingenieur Sie überhaupt mit Ihrem Stellenangebot ansprechen möchten. Sind Sie auf der Suche nach einem Elektro-, Maschinenbau- oder ein Bauingenieur? Hingegen ist „Abteilungsleiter“ keine richtige Berufsbezeichnung, sondern eine hierarchische Einordnung in einem Unternehmen. Vielmehr ergibt es Sinn, dass Sie in der Stellenbezeichnung direkt aufzeigen, welche Qualifikation Ihre Führungskraft besitzen muss. Beispielsweise könnten Sie in Ihrer Stellenanzeige angeben, dass Sie nach einem „Elektromeister/Elektroingenieur als Leiter der Servicetechnik“ suchen. Verzichten Sie auch auf firmeninterne Arbeitstitel oder allgemeine Bezeichnungen wie „Allrounder“, „Spezialist“, „Mitarbeiter“ oder „Alleskönner“. Darüber hinaus sollten Sie von Bezeichnungen wie „Senior“ und „Junior“ absehen. Diese Bezeichnungen schrecken oft vielversprechende Bewerber:innen ab. Diese sehen sich selbst eventuell nicht als Senior oder Junior. Daher sollten Sie näheres zu Stelle erst beim Bewerbungsgespräch abklären.

Vielmehr sollten Stellentitel kurz und knackig sein. Achten Sie auch darauf, dass im Stellentitel das Aufgabengebiet und Branche und das Fachgebiet ersichtlich sind. Beispielsweise ist der Stellentitel „Bauingenieur/Kanalbauer als Bauleiter (m/w/d) Straßenbau und Abwassertechnik“ sehr informativ für Bewerber:innen.

4. Tipp: Verzichten Sie möglichst auf englischsprachige Stellenanzeigen

Viele internationale Unternehmen schalten in Deutschland englischsprachige Stellenanzeigen. Somit wollen sie sicherstellen, dass Bewerber:innen über genügend Englischkenntnisse verfügen. Dies kann zu Bewerbungsabbrüchen sowie zu einem geringeren Bewerberrücklauf führen. Sie sollten deshalb ihre Stellenanzeigen in Deutsch verfassen, mit einem Hinweis auf beispielsweise fließende Englischkenntnisse. Meistens ist dies der bessere Weg, da viele Kandidat:innen über ausreichend Englischkenntnisse verfügen. Ob die Englischkenntnisse Ihrer Bewerber:innen ausreichend sind, können Sie vorab in einem Telefoninterview feststellen. Zudem suchen Kandidat:innen auf Stellenbörsen hierzulande meistens nach deutschsprachigen Stellentiteln.

5. Tipp: Beachten Sie das AGG

Bei der Formulierung Ihrer Stellenanzeigen sollten Sie immer das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz im Hinterkopf behalten. Dieses besagt, dass Sie Bewerber:innen nicht wegen ihres Alters, Geschlecht, Herkunft, sexuelle Orientierung sowie Behinderung diskriminieren dürfen. Daher sollten Sie hinter dem Stellentitel immer den Zusatz (m/w/d) ergänzen. So machen Sie kenntlich, dass das Geschlecht keine Rolle bei der Besetzung der Stelle spielt. Ferner sollten Sie vermeiden, Formulierungen wie „junges Team“ zu verwenden. In diesem Fall liegt eine Altersdiskriminierung vor und dies kann strafrechtlich verfolgt werden.

6. Tipp: Überlegen Sie sich genau, welche Anforderungen Sie stellen

Oft wird bei der Stellenausschreibung der Fehler begangen, die Anforderungen möglichst hoch anzusetzen. Es wird regelrecht nach der „eierlegenden Wollmilchsau“ gesucht. Dies hat zur Folge, dass viele Kandidat:innen abspringen, da sie denken, dass sie den Anforderungen nicht gerecht werden. Bleiben Sie realistisch bei der Formulierung des Anforderungsprofils Ihrer Stellenanzeigen. Verlangen Sie nur, was auch wirklich für die jeweilige Stelle benötigt wird. Zeigen Sie auf, welche Aufgaben und Tätigkeiten Ihre Bewerber:in genau erledigen soll. Falls weitere Qualifikationen für Sie interessant sind, sollten Sie diese unter einem eigenen Punkt aufführen. Beispielsweise unter dem Punkt „Weitere Qualifikationen wären von Vorteil“, aber dann natürlich immer konkret. Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Bewerberpsychologie besagt: drei oder fünf Spiegelstriche für Aufzählungen, nicht vier, nicht sechs oder eine andere Zahl. Sortieren Sie die Auflistung nach Wichtigkeit.

Im Anforderungsprofil sollte an einer gut sichtbaren Stelle immer noch ein „Jetzt bewerben“ Button angebracht sein.

Geben Sie am Ende einer Stellenanzeige auch immer einen persönlichen Ansprechpartner für Bewerber:innen an. Als Kontaktinformationen sollten von diesem immer Name, Telefonnummer und Emailadresse verfügbar sein.

7. Tipp: Meiden Sie Floskeln

Vermeiden Sie Floskeln, um Ihr Unternehmen von Ihren Mitbewerbern zu differenzieren. Beispiele hierfür sind „gute Arbeitsatmosphäre“, „Teamgeist wird bei uns großgeschrieben“ und „innovativ“. Überlegen Sie sich deshalb genau, welche Worthülsen auch für jedes andere Unternehmen anwendbar sind.

8. Tipp: Nutzen Sie moderne Recruiting-Tools

Moderne Recruiting-Tools (z. B. One-Click-Recruiter) helfen Ihnen bei der Erstellung von Stellenanzeigen immens. Vorgefertigte Templates im Corporate Design ermöglichen Ihnen, Ihre Jobangebote in kürzester Zeit neu anzufertigen und zu bearbeiten. Oft werden die Daten Ihrer Stellenausschreibung durch moderne Recruiting-Tools optimiert, sodass Ihre Jobangebote besser von Jobaggregatoren wie Indeed oder Google for Jobs gefunden werden. Zudem können Sie diese mit nur einem Klick in jedem Recruiting-Kanal veröffentlichen. Letztendlich werden Ihnen für jede Stellenanzeige wichtige Kennzahlen wie Aufrufe, Interessenten und Bewerbungen angezeigt. Anhand dieser erkennen Sie, inwiefern sich Ihre Schaltung auf dem jeweiligen Recruiting-Kanal gelohnt hat. Hat Ihre Stellenanzeige beispielsweise viele Aufrufe aber wenige Bewerbungen, dann passt zwar Ihr Stellentitel aber Ihr Stellenanzeigentext nicht. In diesem Fall sollten Sie das Anforderungsprofil Ihrer Stellenanzeige inhaltlich überprüfen und gegebenenfalls anpassen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Beitrag zum Thema „One-Click-Recruiter Statistik-Modul“.

Optimierte Stellenanzeige im One-Click-Recruiter

Optimierte Stellenanzeige im One-Click-Recruiter

Take-aways Stellenanzeigen verfassen

Trotz vieler Fallstricke, die beim Verfassen von Stellenanzeigen lauern, ist dies kein Hexenwerk. Beherzigen Sie einfach die elementaren Tipps dieses Beitrags: Präsentieren Sie Ihr Unternehmen kurz und knackig. Zeigen Sie auf was Ihr Unternehmen einzigartig macht. Kommunizieren Sie Bewerber:innen Ihre Benefits und heben Sie sich damit von Mitbewerbern ab. Verzichten Sie auf englischsprachige Stellenanzeigen. Überlegen Sie sich den Stellentitel Ihres Jobangebots genau. Behalten Sie auch immer das AGG im Hinterkopf; so vermeiden Sie Klagen. Seien Sie realistisch beim Anforderungskatalog Ihrer Stellenausschreibung. Darüber hinaus vermeiden Sie Floskeln wie „gute Arbeitsatmosphäre“. Stellen Sie die Alleinstellungsmerkmale Ihres Unternehmens dar und zeigen Sie, welche Benefits Ihr Unternehmen bietet. Machen Sie auch Gebrauch von modernen Recruiting Tools wie dem One-Click-Recruiter. Diese ermöglichen es Ihnen, Stellenausschreibungen in kürzester Zeit zu bearbeiten und auf jedem beliebigen Recruiting-Kanal zu veröffentlichen. Als Fazit bleibt zu sagen: Eine gut überlegte Stellenanzeige ist im Stellenbörsen Dschungel Gold wert!

[1]Statistiken zum Thema Online-Recruiting: https://de.statista.com/themen/710/online-recruiting/(10.09.2020).

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