Zweibrücken. Alexander Baumann, Geschäftsführer von Jobcluster Deutschland, hielt an der Hochschule Kaiserslautern einen praxisnahen Vortrag zum Thema „Recruiting-Lösungen für die Praxis: effizient, bedarfsgerecht ohne IT-Hürde“. An dem Vortrag nahmen über 40 Studenten von Prof. Dr. Susanne Bartscher-Finzer aus dem Fachbereich Betriebswirtschaft der Hochschule Kaiserslautern teil.

Aufbauend auf der Wertschöpfungskette nach Porter erläuterte Alexander Baumann den Stellenwert, den die Personalwirtschaft in einem Unternehmen erbringt. Trotz KI und Digitalisierung bleiben Mitarbeiter nach wie vor der entscheidende Faktor, damit Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels und demografischen Wandels überlebensfähig bleiben. Gut besetzte Rollen führen zu Leistung, Produktivität und Wachstum im Unternehmen. „Recruiting schafft somit die Grundlage dafür, dass Wertschöpfung überhaupt entstehen kann,“ so Alexander Baumann. Lange unbesetzte Stellen führen bei Unternehmen zu Umsatzverlusten, da Aufträge nicht termingerecht bearbeitet werden können.

Laut der Jobcluster Recruiting Trends 2025 Umfrage sind die aktuellen Herausforderungen im Recruiting: Fachkräftemangel, steigende Bewerbererwartungen und der wachsende Wettbewerb um Talente. Digitale Recruiting-Lösungen ermöglichen es Personalverantwortlichen sich diesen Themen anzunehmen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: die Bewerber und das eigene Personal.

Gleichzeitig betonte Alexander Baumann die Bedeutung von Karriereseiten und gut formulierten Stellenanzeigen. Falsche Formulierungen führen häufig zu Bewerbungsabbrüchen. In der anschließenden Diskussion berichteten Studierende, dass sie bei Stellenanzeigen vor allem Gehaltsangaben schätzen, während Schlagworte wie „familienfreundlich“ oder „Work-Life-Balance“ weniger relevant sind und teilweiße als Red Flags angesehen werden. Diese Buzzwords sind in ihrer Aussagekraft relativ begrenzt, da Studierende oft nicht wissen, was sich konkret dahinter verbirgt. Unternehmen sollten daher klar kommunizieren, welche Benefits sie tatsächlich anbieten, etwa flexible Arbeitszeiten. Gleichzeitig wird deutlich, dass die meisten Studierenden keine 60-Stunden-Woche anstreben.

Neben der inhaltlichen Optimierung spielt die technische Optimierung von Stellenanzeigen eine wichtige Rolle. Stellenanzeigen müssen heutzutage für Suchmaschinen und Google-for-Jobs optimiert und im responsiven Design vorhanden sein, damit sie von den Bewerbern überhaupt gefunden werden.

Die Wahl der richtigen Recruiting-Kanäle ist essenziell: Studierende nehmen Stellenangebote vor allem über Social Media wahr und nutzen klassische Stellenbörsen nur sporadisch. Generell teilten die Studierenden mit, sei es aktuell schwer Praktika und Werkstudentenjobs zu finden. Prof. Dr. Susanne Bartscher-Finzer kommentierte die aktuelle Lage: „Unternehmen aus der Region Kaiserslautern verhalten sich derzeit zurückhaltend bei der Vergabe von Praktika und Werkstudententätigkeiten, zeigen aber großes Engagement und Interesse, wenn sie solche Positionen anbieten.“ Alexander Baumann ergänzte hierzu: „Remote Work eröffnet auch Studierenden die Möglichkeit, für Unternehmen außerhalb ihrer Heimatregion tätig zu sein. Auch bei Jobcluster Deutschland arbeitet ein Großteil der Werkstudierenden und Mitarbeitenden im Homeoffice, verteilt über die gesamte Republik.

Baumann betonte, dass „One size fits all“ im Recruiting nicht funktioniert. Unterschiedliche Unternehmen benötigen individuelle Lösungen: Während Handwerksbetriebe einfache Tools für die Veröffentlichung von Stellenanzeigen benötigen, brauchen Konzerne umfassende 360-Grad-Recruiting-Lösungen inklusive DSGVO-konformer Systeme, Recruiting Analytics, transparenter Freigabeprozesse und Dokumentation. Einschränkungen durch Regularien zeigen sich insbesondere im öffentlichen Dienst: „KI-Matching-Systeme dürfen an der Hochschule Kaiserslautern nicht eingesetzt werden. Die Personalauswahl darf ausschließlich durch Menschen erfolgen“, erläutert Prof. Dr. Susanne Bartscher-Finzer.

Abschließend fasste Alexander Baumann zusammen: „Recruiting wird erfolgreich, wenn Bewerbererwartungen und Unternehmensprozesse zusammenpassen.“

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